2014 - Rückblick: Neubaustrecke Wendlingen - Ulm
zur Einstimmung ein Bild:


"heilige Weihe", Baustelle Aichelberg

...die Tunnelbohrmaschine ( im Text = TBM ) wurde am 08.11.2014 auf den Namen "Käthchen" getauft - natürlich wieder mit Show und Presse. Das ist es, was "die Massen" begeistert. Technik und Show: und kaum noch einer hinterfragt dann nach Sinn, Wirtschaftlichkeit und Gefahren. Da jubeln sie:



Infos können hier nachgelesen werden: das Käthchen
in Aichelberg. Statement mit Fotos von W. Steiger (vielen Dank)

aber warum wurde diesmal "nur" die TBM getauft und nicht der Tunnel ? Bei Hohenstadt gibt es immerhin den "Susanne-Tunnel" ( Gattin des ehem. VM Ramsauer ) und bei Ulm den "Gerlinde-Tunnel" ( Ehefrau / MP Kretschmann ).

und nicht zu vergessen - der Vortrieb mit der TBM war nur für eine Teilstrecke geplant - nur deshalb wurde der Zwischenangriffsstollen im Umpfental / Gruibingen angelegt und eine Landschaft zerstört


weitere Fotos: Baustelle Sommer 2013

und jetzt ? alles umsonst ?

"Spannend wird es aber, wie es weitergeht. Schon eine Weile laufen Untersuchungen, die Tunnelbohrmaschine bei Aichelberg sehr viel weiter in den Berg zu schicken als geplant. Gerüchte verdichten sich, dass sogar der gesamte Boßlertunnel maschinell gegraben werden kann - auf 8,8 statt nur 2, 7 Kilometer. Da wäre viel gespart. Sollte sich aber herausstellen, dass der ganze Baubetrieb bei Gruibingen überflüssig war, wäre das für die Bahn mehr als peinlich. Noch hüllt sie sich in Schweigen. Die bisherigen Planungen sind offiziell Stand der Dinge. Es gilt die alte Geheimniskrämerei der Bahn. Kommunikation: Fehlanzeige."

Quelle: siehe Kommentar / September 2014 - interessant auch die Leser-Kommentare.

wen es interessiert, warum die TBM "eigentlich" gar nicht komplett eingesetzt werden kann, findet hier Infos: Geologische Besonderheiten

und wie sieht es sonst so aus bei der "NBS Wendlingen-Ulm" ?
bei Wendlingen ist eine einzigartige Au-Landschaft bedroht, an der sich Biber angesiedelt haben ( Grienwiesen, Röhmsee )


weitere Fotos sind hier



inzwischen ist auch der BUND informiert: "überraschend" gibt es Biber an der Neubaustrecke ( die Infos sind "brandneu" )

Eine fotodokumentarische Begleitung gibt es auch unter dem Titel "Keinen Meter". Keinen Meter für weitere Zerstörung - wenn denn die Anwohner endlich einmal aufwachen würden.... (Anm. = verschiedene Alben)

in Mühlhausen im Täle, bzw. bei Wiesensteig wird auch gerodet - dies veranlasst sogar den Seniorchef der Baumfäller zu sagen:
"Manche Bäume haben den Zweiten Weltkrieg überlebt und werden jetzt von Maschinen einfach plattgemacht, weil sie dem Fortschritt weichen müssen."
Quelle: "Abholzarbeiten für das Filstalviadukt" In den Leserkommentaren kann man nachlesen, was der Artikel verschweigt: das ein Arbeiter schwer verletzt wurde.

den 2. Weltkrieg überlebt, haben auch die uralten, majestätischen Bäume im Mittleren Schloßgarten in Stuttgart - sterben mußten sie aber nicht für den "Fortschritt", sondern für modernen Wahnsinn: von Geld, Macht und Profilierung diktiert.


durch die Volksabstimmung legitimert ? wer nachlesen möchte, über was abgestimmt wurde, kann das hier tun.



doch zurück zur Neubaustrecke. Dieses Bild entstand in der Nähe des Weilers Widderstall - dort wird der Tunnel in offener Bauweise errichtet. Obwohl, wer weiß...vielleicht düst Herrenknecht mal eben mit seiner TBM den Berg hoch und bohrt sich bis Ulm durch ;-)

Ähnliche Bilder gibt es auch in der Tunnelblick-Ausgabe der Esslinger, Die Pyramidenbauer: dort wird sehr gut beschrieben, wie das Biosphärengebiet "Schwäbische Alb" durch die NBS leidet.

Man könnte endlos schreiben, doch wir kommen zum Ende. Und damit nichts verloren geht, wenn sich das Fähnlein dreht, noch ein paar interessante Links:
- Die Feuerwehr beklagt sinkende Zuschüsse
- Feuerwehr macht Arbeiter fit im Albabsteigstunnel
- Das Kellergewölbe beim Michaelsberg
- Entzogene Heimat
- Diskussion über die Trasseneröffnung mit S21 oder ohne.... das endlose Warten
- ein inzwischen entfernter Artikel über die Höhlenforscher und die Bahn (auch entfernte Artikel sagen etwas aus....)

Infos gibt es auch bei den Rundreisen und den anderen Beiträgen dieses blogs ( Höhlen, Umweltschutz u.a. )

nicht zu vergessen, die Anrainer-Gemeinden, die sich über verschmutze Strassen und zuviel LKW-Verkehr beschweren. Kleine Albstädtle, die gerne einen eigenen Bahnhof entlang der NBS hätten und Haus- und Grundstücksbesitzer, deren Eigentum "unterhöhlt" wird...... Es bleibt auch 2015 spannend.....


Klatschmohn besiegt Beton ( Foto: NBS-Baustelle bei Hohenstadt )