Rundreise 8 - NBS / Februar 2014
Ins Rampenlicht rücken wir diesmal die Filstalbrücke, die das Tal überspannen soll, das sich zwischen Mühlhausen im Täle und Wiesensteig erstreckt.
Diese Baumaßnahmen sind von höchster Brisanz: dort ist ein Wasserschutzgebiet mit oberster Priortät - und: der instabile braune Jura könnte sehr weit in die Tiefe reichen - das wird dann zum Problem beim Bau der Brückenpfeiler. Deshalb laufen jetzt ( mal wieder ) aufwendige Probebohrungen, bei denen man auch den braunen Jura erkennen kann.


Probebohrungen für die Filstalbrücke, Februar 2014


brauner Jura

weitere Fotos sind im Fotoalbum, dort ist auch das nahe Anwesen zu sehen. Die Bewohner erzählten von hohen Auflagen oder Ablehnungen aufgrund des Wasserschutzgebietes - von der Angst um die eigene Quelle - und von hohen Anwaltskosten wegen dem Brückenbau... "Jetzt hätten sie keine Chance mehr".
Weitere Infos sind bereits bei "bedrohte Existenzen" beschrieben.
und nicht zu vergessen: das Portal Todsburg kommt sehr nahe an die Todtsburger Höhle heran und könnte das Biotop / Fledermaushöhle bedrohen.

____________________________________________Filstalbrücke_________

in Hohenstadt kommt es aktuell zu einem Stimmungswechsel. Waren 2013 noch viele Hohenstädter für die NBS =Neubaustrecke, sind jetzt viele sehr verärgert.
Ausgleichszahlungen bleiben aus, es gibt erste Risse im Gemäuer, Grundstücke werden durch die Untertunnelung fast wertlos.....

die Bahn zahlt noch immer keine Entschädigung an die Grundstücksbesitzer, oder als Kommentar "Was für ein Armutszeugnis". Das ganze hat solche Wellen geschlagen, daß es im SWR gezeigt wurde "Land schaut auf Hohenstädter Bahn Streit" - da wird ganz deutlich: der Geschädigte hat die Nachweispflicht, denn "die Bahn müsse mit dem öffentlichen Geld sorgsam umgehen".
Die "Stuttgarter Zeitung" greift das Thema ebenfalls auf: "Der Tunnel kommt schneller als das Geld".

Ausbleibende Entschädigungen, die so manchen Landwirt an den Rand der Existenz bringt - und die Angst vor dem Tunnelbau, der die Häuslesbesitzer um den Schlaf bringt: "Steinbühltunnel erreicht Hohenstadt"



hier sind noch ein paar Impressionen: Aushub aus dem Tunnel, Förderband, eine Absicherung durch Stacheldraht



Interessant die Schautafel: im Notfall laufen also alle bequem von A nach B - aber wo ist ggf. der dichte Qualm (atmen, sehen), das Feuer, die Panik.... ?
Eines muß ganz klar sein ! Tunnels können zu Fallen werden und Tunnels sind Energiefresser. Wieso also plant man den Bahnhof in Stuttgart unter die Erde und eine Zugstrecke mit endlos langen Tunnel-km ?

das Förderband ist nicht / nicht mehr in Betrieb. Dafür sind alle Fundamente (wieder) ausgegraben und neues Material liegt IM Biotop.
Zu sehen ist dies im Fotoalbum
__________________________________________Hohenstadt_____________

zwischen Hohenstadt und Widderstall (Strasse nach Machtoldsheim) muß ein Teil eines schönen Buchenwaldes gerodet werden. Die Bäume sind schon gekennzeichnet, manche gefällt. Es wird sicher mehr gerodet als die Karte ahnen lässt, denn die "Bahn-Baustellen" sind immer eifrig im Platzverbrauch und mit Logistikflächen- Einrichtungen:



weitere Bilder der traurigen Bäume: Fotoalbum - die letzten zwei Fotos sind vom "Höhlenkrater"

ach ja - Höhlen - die Höhlenforscher diskutieren mal wieder mit "der Bahn": "Höhlen- und Karstforscher diskutieren über Bahn-Vertrag"
Direkt von den HöFos wissen wir aber, daß sie trotz Schweigevertrag noch nicht einbezogen worden sind.
________________________________________Buchenwald / Höhle_____

in Gruibingen- Umpfental gibt es jetzt also die Rettungswehr



mit einem rot-weißen Bau-Band an der Antenne ist man "Rettungswehr". Das es in der Baustelle in Umpfental keine "Frei-Schicht-Mineure" gibt (kein Containerdorf), wird es schwierig. Und da es für die Bezeichnung Grubenwehr hohe Auflagen (Anforderungen) gibt, heißt es Rettungswehr.

ganz eifrig ist eine Straßenkehrmaschine IM Baugebiet tätig gewesen. Leider war VOR der Baustelle auch viel Erde. Die LKWs sind mit hoher Frequenz aus der Baustelle gefahren - der große Erdberg ist weit abgetragen. Man braucht Platz für neue Erde / Steine, wenn der Bosslertunnel begonnen wird.

Wegen dem "Dreck auf den Strassen" der Bahn-/NBS-Baustellen gab es schon Ärger - von Ulm bis Gruibingen - deswegen sind an jeder Baustelle publikumswirksam Kehrgeräte aktiv "Kampf gegen Schmutzfinken"

die Fotos sind - wie immer - im Fotoalbum
________________________________________Gruibingen-Umpfental_______

das letzte Kapitel ist wieder sehr traurig. Da bei Holzmaden (Kirchheim / Teck - Weilheim ) das Flüßchen Lindach verlegt werden soll, wurde hier gefällt: große Bäume entlang des Bächleins und sehr viel Hecke am Hang zur Autobahn ( A8 ). Diese Hecke war dicht bewachsen mit Hagebutten, Hartriegel, Kornellkirsche.....und ein Paradies für Vögel und Insekten. Diese wurde mit einem
Bagger "ausgerissen".

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weitere Fotos der "Massenrodung" sind hier: Fotoalbum

_________________________________________Holzmaden / Lindach______

bei dieser Rundreise wurden drei Beobachtungen gemacht, die in dem Blog-Eintrag Natur- und Umweltschutz landen.

In Aichelberg wurde keine "Besichtigung" gemacht - aber: der geplante Standort für den Tunnelmund ist noch nicht gerodet (Buchen- und Mischwald).
Es gibt dennoch ein paar Fotos von der Baustelle / Aichelberg



zum Schluß noch ein paar Links zu interessanten Artikeln:

- Neue Brücke / Ulm

- Geldförderung durch die EU Stuttgart 21 und die Neubaustrecke

- die Gemeinde Michelbach möchte keinen Aushub der Bahn in den Gemeinde-Steinbruch

- Blogeintrag "S21-Irrtum" gut recherchierte und geschriebene Einträge zu Stuttgart 21 und der NBS

- und zum guten Schluß " Betriebsseelsorger auf den Bahnbaustellen"

nun ja...Seel-Sorger braucht man bei dem, was man da so sehen und hören muß

________________________________________Ende____Februar 2014_____